Ausbildung Anna Carola
24.02.2023

Zwei Leidenschaften: IT und Frauenfußball

Interview mit Anna Carola

Anna ist 19 Jahre alt und macht bei den Stadtwerken Crailsheim eine Ausbildung zur Fachinformatikerin für Systemintegration. Darüber hinaus spielte sie noch vor kurzem Fußball bei der ersten Frauenmannschaft des TSV Crailsheim in der Oberliga. Leider mussten diese den Spielbetrieb für die Rückrunde der Saison 22/23 einstellen, so dass sie vorerst in der 2. Mannschaft spielt.

Übrigens, „Carola“ ist Annas Familienname und italienischen Ursprungs. Ihr Papa stammt aus Neapel, aber ihre Familie lebt seit vielen Jahren in Neresheim (bei Aalen). Durch die Ausbildung bei den Stadtwerken ist Anna nach Crailsheim gezogen.


Anna, wann startete deine Ausbildung bei den Stadtwerken und war eigentlich auch ein Studium eine Option für dich?
Nach dem Fachabitur habe ich im September 2022 meine Ausbildung begonnen. Ein Studium? Ja, das war tatsächlich Teil meiner Überlegungen. Wenn dann aber in Kombination mit einem Sportstipendium in den USA. Während meines Fachabiturs habe ich aber schnell gemerkt, dass ich Inhalte mit praktischem Bezug schneller lerne. Das wäre sicherlich auch mit einem Dualem Studium gegangen, aber ohne die Option USA und höherklassigem Fußball. Daher, jetzt erst einmal die Ausbildung. Ein Studium im Anschluss steht mir immer noch offen.

Und wie bist du auf die Stelle aufmerksam geworden?
Die Stadtwerke kannte ich zuvor eigentlich nur über das Trikotsponsoring bei der 1. Frauenmannschaft. Als allerdings das Thema Ausbildung anstand, habe ich über google nach IT-Berufen gesucht und auch ein Angebot der Stadtwerke gefunden. Dann habe ich mich online näher informiert, mich beworben und nun bin ich da.

War die Ausbildung zur Fachinformatikerin dein Wunschberuf?
Tatsächlich hatte ich einen Beruf im IT-Bereich zu Beginn gar nicht in meinen Überlegungen. Ich wollte Fußballprofi werden. Das war und ist noch immer mein Traum, trotz eingestellten Spielbetriebs der 1. Frauenmannschaft des TSV. Da ich dafür regelmäßig trainieren und spielen muss, kamen meine eigentlichen Berufswünsche, wie Polizei und Feuerwehr, nicht in Frage. Aufgrund der Schichtdienste und ungeregelten Arbeitszeiten.

Nun, vom Polizeiberuf zur IT ist ja nicht gerade das naheliegendste!  
Das stimmt (lacht), es war mehr oder weniger Zufall. Noch in der 11.Klasse wollte ich nichts mit IT machen. Aber dann, im Gymnasium, fand ich das Fach Informatik richtig gut. Ich verstand und lernte schnell. Mein Interesse war geweckt und das „Eis gebrochen“.

Und jetzt? Lernen und trainieren im Gleichklang?
Ja, denn wichtig ist mir eine berufliche Grundlage zu haben. Wie den Abschluss als Fachinformatikerin. Mir ist vollkommen bewusst, dass bei meinem Fußballtraum schnell etwas schiefgehen kann, wie Verletzungen, gescheiterte Verträge oder falls das Trainerteam nicht auf einen setzt. Ich versuche trotz allem meinen Traum zu realisieren, im Einklang mit meiner Ausbildung. Denn auch da will ich richtig gut sein und weiß, wenn das mit dem Fußball nicht klappt, dass ich einen Beruf habe, der mir Spaß macht!

Entspricht deine Ausbildung eigentlich dem, was du dir erwartet hast?
Zu Beginn hatte ich schon etwas Sorge oder ängstliche Gedanken. Wie ist das, als einzige junge Frau, in einem immer noch männerdominierten Umfeld zu arbeiten? Aber, ich lernte schnell damit umzugehen und wurde als Person auch stärker. Außerdem hatte ich meine Mutter als Vorbild, die in einem ähnlichen Berufsumfeld tätig ist.

Deine Sorgen waren also unbegründet? Hast du Tipps für andere, die vor einer ähnlichen Entscheidung stehen?
Ja. Ich kann andere nur motivieren und Mut machen. Wenn junge Frauen wirkliches Interesse an einem Beruf in der IT oder einem der MINT-Berufe (steht für die Gebiete Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) haben, vergesst die Bedenken und startet eine Ausbildung oder Studium.

Was gefällt dir an den Stadtwerken?
Ich finde es toll, welch großer Wert darauf gelegt wird, neue Mitarbeiter*innen in das Team zu integrieren. So war ich in kurzer Zeit bereits eine geschätzte und respektierte Kollegin. Hoffe ich zumindest (schmunzelt). Und, ich war überrascht, welche verantwortungsvolle Tätigkeiten ich schon in meinem ersten Ausbildungsjahr übernehmen durfte. Nach 3-4 Wochen hatte ich das Gefühl, als wäre ich schon viel länger im Unternehmen.

Hast du uns ein Beispiel, wie du schnell Teil des Stadtwerke-Teams wurdest?
Alle Azubis unterstützten zum Beispiel im letzten Jahr die Crailsheimer Tafel, mit einer Geld- und Sachspende. Wir durften an der Weinlese am Weinberg der Solaranlage Hirtenwiesen zusammen mit den Kollegen der Fernwärme-Abteilung teilnehmen. Im Anschluss machten wir aus den Trauben mit einer ehemaligen Mitarbeiterin, Frau Kolb, leckeres Weingelee, das wir an die Crailsheimer Tafel spendeten. Als Dank für unseren Einsatz, gab die Geschäftsführung weitere 1.000 Euro dazu. Das finde ich toll, dass mein Arbeitgeber sich sozial engagiert, unser Engagement wertschätzt und wir so mit verschiedensten Kollegen Kontakt hatten. Das fühlt sich alles sehr „familiär“ an.

Lernen für die Ausbildung, dazu noch dreimal Training in der Woche mit normalerweise Ligaspielen an den Wochenenden. Bleibt da überhaupt noch Zeit für andere Hobbies?
Absolut. Ich „zocke“ unglaublich gerne Computerspiele oder treffe mich mit Freunden. Außerdem backe und koche ich mit viel Leidenschaft. Mein Lieblingsgericht ist, wer hätte es gedacht, eine neapolitanische, selbstgemachte Pizza aus meinem eigenen Holzhofen. Ich weiß, nicht die ideale Sportlernahrung (lacht), aber das gehört ab und an zum Leben einfach dazu.

Lass uns mal träumen, Anna. Wo siehst du dich in der Zukunft?
Also, wenn ich ganz weit in die Zukunft schaue, liebäugle ich schon damit, einmal meinen Lebensmittelpunkt in Neapel zu haben. Nach meiner Fußballkarriere arbeite ich weiterhin im IT Bereich. Dann allerdings mit Blick aufs Meer und den Vesuv. Aktuell fühle ich mich hier in Crailsheim aber sehr wohl. Wer weiß, was die Zukunft bringen wird. Vielleicht bleibe ich auch für immer eine „Horäffin“ (lacht).

 

Foto (Bild: Stadtwerke Crailsheim)
Anna Carola mit dem Heimtrikot der 1. Frauenmannschaft des TSV Crailsheim, auf welchem ihr jetziger Ausbildungsbetrieb als Sponsor erscheint. Dadurch wurde sie auf die Stadtwerke aufmerksam.

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