27.04.2022

Nisthilfen für Wildbienen

Auf dem Betriebsgelände der Stadtwerke entwickelt sich bereits seit drei Jahren eine 4.300 m² große Stadtbienenfläche. Schafgarbe, Wilde Möhre, Hornklee, Wiesen-Salbei und Flockenblumen blühen in der Wiesenfläche, die nur zweimal im Jahr gemäht wird. In den Randbereichen wächst ein wärmeliebender Saum mit Färber-Waid und Natternkopf.

Die Wildbienen-Experten Volker Mauss und Rainer Prosi begleiten das Projekt und konnten bereits 81 verschiedene Arten auf der Fläche nachweisen, darunter auch solche mit hoher naturschutzfachlicher Bedeutung wie die Große Harzbiene oder die Filzzahn-Blattschneiderbiene.

Neben einem vielfältigen Angebot blühender Nahrungspflanzen benötigen Wildbienen auch geeignete Nistplätze. Die Stadtwerke beauftragten deshalb das Jugendzentrum Crailsheim e.V. mit dem Bau einer großen Nisthilfe. Ende April wurde diese nun angeliefert und am vorgesehenen Platz aufgestellt. Einziehen könnte zum Beispiel die Zweihöckrige Mauerbiene, die in Hohlräumen in Holz, Schilf oder Bambusrohren nistet.

Einige Wildbienen-Arten benötigen zum Nisten markhaltige Stängel von Brombeeren, Himbeeren, Holunder oder Königskerzen. Meterlange Schnittstücke von Brombeerranken wurden im vergangenen Jahr in den Randbereichen der Wiese und am Zaun senkrecht aufgestellt. Diese wurden sofort angenommen, unter anderem von der gefährdeten Dreizahn-Stängelbiene. Hauptpollenquelle dieser Art ist der Gewöhnliche Hornklee, der in der Umgebung in ausreichender Menge vorhanden ist.

Da etwa 70 Prozent der in Baden-Württemberg vorkommenden Wildbienenarten in der Erde nisten, wird darauf geachtet, dass auch offene Bodenstellen ohne dichten Pflanzenbewuchs vorhanden sind.

Info: Die Monitoringberichte zum Projekt bei den Stadtwerken sind unter https://www.crailsheim.de/mitgestalten/stadtbiene zu finden.