Abwärme Bürger

Industrielle Abwärmenutzung

Die Stadtwerke Crailsheim bauen ein neues familiengerechtes Sportbad (Hallen- und Freibad) in Crailsheim.

Früh hat der Energieversorger die Chance für eine nachhaltige Energieversorgung für das neue Bad erkannt.. Dies zeigt sich nun mit dem Bau einer 1,2 Kilometer langen Fernwärmeleitung, die in Zukunft überschüssige Abwärme aus dem Produktionsprozess des bekannten schwäbischen Maultaschenherstellers BÜRGER (Standort Crailsheim), in den neu entstehenden Crailsheimer Bäderkomplex liefert. 

Jährlich wird die Umwelt um 360 to CO2 entlastet, durch die Verwendung der vorhandenen Wärmeenergie.

Kältezentrale liefert Wärme

Als „Lieferant“ der sog. industriellen Abwärme, dient künftig die Kältezentrale am Produktionsstandort der Firma BÜRGER in Crailsheim. Klingt zunächst etwas irritierend, funktioniert aber ähnlich dem Prinzip wie es jeder zuhause von seinem Kühlschrank kennt. Dieser erzeugt Wärme während des Kühlvorgangs, die über Wärmeableitungsrohre an den Außenwänden wieder abgekühlt bzw. abgegeben wird.

Etwas komplexer, aber in gleicher Weise funktioniert der industrielle Kühlprozess. Auch hier entsteht Wärmeenergie, wenn die Kompressoren in der Kältezentrale in Betrieb sind. Die Abwärme wird am sogenannten Enthitzer ausgekoppelt und über einen Wärmetauscher gelangt diese mit maximal möglichen 65 Grad Celsius und 920 kW Leistung über die Fernwärmeleitung direkt in den künftigen Bäderkomplex der Stadtwerke Crailsheim, um dort unter anderem das Badewasser zu erwärmen.

Die restliche Wärmeenergie für das Bad erzeugen die Stadtwerke mit zwei erdgasbetriebenen Blockheizkraftwerken, die jederzeit auf Wasserstoff umrüstbar sind. Ein zusätzlicher 80 Kubikmeter Pufferspeicher dient als Redundanz, auch um größere erhitzte Wassermengen zwischenzuspeichern.

 

Statement

Geschäftsführung, Stadtwerke Crailsheim

„Gemeinsame Projekte zwischen Industrie- und Energieunternehmen, um industrielle Abwärme zu nutzen sind noch selten in Deutschland. Umso mehr freut uns die Zusammenarbeit mit BÜRGER. Ein Teil ihrer Abwärme nutzt BÜRGER selber, die überschüssige Wärme verwenden wir künftig klimafreundlich für unser Hallen- sowie Freibad und müssen wir nicht neu erzeugen, durch z.B. fossile Energieträger.“

Fakten auf einen Blick:

  • 65 % des Gesamtwärmebedarfs (= 2.000 MWh) des künftigen neuen Bäderkomplexes in Crailsheim wird über die überschüssige Abwärme von BÜRGER versorgt
  • 360 Tonnen CO2 werden dadurch jährlich eingespart
  • eine 1,2 Kilometer lange Fernwärme-Leitung verbindet in Zukunft die Kältezentrale BÜRGER, woher die Abwärme kommt, und das neue Hallen- und Freibad Crailsheim
  • mit max. 65 Grad Celsius und 920 kW Leistung gelangt die Wärme über die Leitung dann ins Bad

 

Statement

Geschäftsführung, Fa. BÜRGER

„Während in der Bundespolitik derzeit viel über kommunale Wärmeplanung debattiert wird, sind die Firma BÜRGER und die Stadtwerke in Crailsheim schon einige Schritte weiter. Beide Unternehmen stehen seit einiger Zeit in engem Kontakt, um ökologisch nachhaltige und wirtschaftlich darstellbare Möglichkeiten zur Nutzung der überschüssigen Abwärme von BÜRGER zu finden. Im Zuge der Planung des neuen Bäderkomplexes im  Maulachtal wurde aufgrund der räumlichen Nähe zum Produktionsstandort von BÜRGER schnell klar, dass eine Kooperation mit den Stadtwerken Crailsheim naheliegend ist. Bei der Umsetzung dieses Fernwärmeprojektes freut es uns besonders, dass die Umwelt vor zusätzlicher CO2-Belastung geschützt werden kann. Für BÜRGER ist die Realisierung des Projektes ein bedeutsamer Schritt im Hinblick auf die Erreichung seiner Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsziele.“

 

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