Hallenbad, Neubau
20.02.2024

Baustart für neues Crailsheimer Hallenbad

Crailsheim startet mit dem offiziellen Baustart für das neue Hallenbad in eine neue Bäder Ära. Erstmals sind sowohl das Hallen- als auch Freibad an einem Ort vereint. Die Stadtwerke Crailsheim investieren und finanzieren den Neubau mit rd. 24 Mio. Euro. Die Bauzeit für das als familiengerechtes Sportbad geplante Hallenbad beträgt voraussichtlich zwei Jahre. Idealerweise soll im Dezember 2025 die Eröffnung stattfinden. In dieser Zeit, 2024 und 2025, findet kein Freibadbetrieb im Maulachtal statt. Die Stadtwerke nutzen die Neubauphase zudem, um dringend notwendige Sanierungen am Freibad und dessen technischen Einrichtungen durchzuführen. Beide Geschäftsführer der Stadtwerke, Uwe Macharzenski und Jürgen Breit, sind sich einig: „Wir freuen uns, das Neubauprojekt nun offiziell zu starten und in die Tat umzusetzen. An beiden bisherigen Bädern nagt der Zahn der Zeit und Investitionen wären zeitnah unausweichlich gewesen. Daher macht die Entscheidung für einen Hallenbadneubau am Standort des Freibades im Maulachtal Sinn und schafft viele Synergien für den Betrieb, aber auch für die Badegäste. Und, nicht zu vergessen, ist das künftige Bad auch das Ergebnis einer Bürgerbeteiligung verschiedenster Interessensvertreter“

Impressionen vom Spatenstich und offiziellen Baustart:

 

Ein langer Entscheidungsprozess liegt hinter dem Baustart für das neue Hallenbad. Allein die kontrovers diskutierte Standortwahl, die im Juli 2019 in einem Bürgerentscheid mündete, sorgte für einen regen Austausch, aber auch für Transparenz des geplanten Projekts. Letztendlich sprach sich die Mehrheit, mit rund 75 Prozent, für den Standort Maulachtal aus.

„Wir freuen uns, dass dieses Megaprojekt mit dem Abriss des Freibad-Gebäudes jetzt auch für die Bürgerschaft sichtbar startet. Mit einem deutlichen Votum hatten sich die Crailsheimerinnen und Crailsheimer einst beim Bürgerentscheid für den Neubau des Hallenbads im Maulachtal ausgesprochen – das gibt dem Projekt auch einen breiten Rückhalt in der Bürgerschaft“, so Dr. Christoph Grimmer, Oberbürgermeister der Stadt Crailsheim und ergänzt „gerade in einer Zeit, in der immer mehr Schwimmbäder in Deutschland schließen, ist das Hallen- und Freibadprojekt der Stadtwerke Crailsheim GmbH beileibe keine Selbstverständlichkeit. Es zeigt, wie unsere Stadtwerke ihre Rolle der Daseinsversorgung verstehen und leben. Dementsprechend dankbar bin ich, dass die Mitarbeitenden und die Geschäftsführung der Stadtwerke dieses Projekt mit Überzeugung und Konsequenz in Angriff nehmen.“

Beteiligung über Bäderkommission
Doch wie soll das neue Hallenbad ausgestattet sein? Hier war den Stadtwerken die Meinung aus der Bürgerschaft wichtig und initiierten eine sogenannte Bäderkommission mit Vertretern aus unterschiedlichen Interessensgruppen, wie den Vereinen, Schulen, dem Stadtseniorenrat, den Vorsitzenden der Gemeinderatsfraktionen, dem Jugendgemeinderat, der Wirtschaftsförderung, dem Stadtmarketing etc.. Alle brachten in mehreren Treffen ihre Anregungen und Anforderungen ein, um im Vorfeld einen gemeinsamen Konsens zur künftigen Ausstattung, in einem vorgegebenen Kostenrahmen zu definieren.

Familiengerechtes Sportbad und Ausstattung
Schnell war klar, für Crailsheim sowie die Region soll und wird ein familiengerechtes Sportbad entstehen, bei dem das Thema Schwimmen im Mittelpunkt steht. Architekt Reinhard Eule sagte: „Was wir hier realisieren, ist auf jeden Fall standortgerecht und wird richtig gut.“ Er freue sich, dass jetzt aus einem Traum gebaute Wirklichkeit werde.

So erwartet die Badegäste in Zukunft unter anderem ein großes Becken mit 25 Meter Länge und sechs statt bisher fünf Bahnen. Startblöcke und ein behindertengerechter Zugang ergänzen den Bereich. Eine Sprunganlage mit ein und drei Meter Plattform ist ebenfalls vorhanden, genauso wie ein Kursbecken, das über sogenannte Wassergewöhnungstreppen erreichbar ist. Für die kleinen Gäste gibt es ein Kinderplanschbecken mit Rutsche und einem sogenannten „Schiffchenkanal“.

Aufenthalt in moderner Umgebung
Dank großflächig verbauter Fensterfronten, erwartet die Badegäste ein freundlich heller und einladend gestalteter Eingangs- und Aufenthaltsbereich im neuen Hallenbad. Dort wird auch der Kassen- und Infobereich angesiedelt sein, der um einen Kassenautomat ergänzt wird. Das ermöglicht den Gästen per Zugangscode einen schnellen Eintritt zum Hallenbad, aber auch zum Freibad. Letzteres ist gerade in der warmen Jahreszeit direkt und über einen separaten Zugang, einen sogenannten Sommereingang erreichbar. Den Besuchern ist eine Nutzung beider Bäder, also sowohl Hallen- und Freibad, bei deren Aufenthalt möglich. Das gemütliche Verweilen ermöglicht während der Freibadsaison der komplett neu und modern gestaltete Kioskbereich.

Hallenbad ökologischer Vorreiter
Mit dem Neubau soll die benötigte Energie für das Hallen- und Freibad, besonders nachhaltig und effizient zur Verfügung gestellt werden. Eine Besonderheit ist, dass allein 65 Prozent der benötigten Wärmeenergie aus industrieller Abwärme genutzt wird. Dazu kooperieren die Stadtwerke mit dem schwäbischen Maultaschenhersteller BÜRGER, der künftig überschüssige Abwärme über eine 1,2 Kilometer lange Fernwärmeleitung an den neuen Bäderkomplex und die Saunalandschaft parc vital liefert. Allein dadurch werden jährlich rund 360 Tonnen an CO2 eingespart. Außerdem ergänzen zwei erdgasbetriebene Blockheizkraftwerke den Energiebedarf. Damit wird auf äußerst effiziente Weise Wärme und Strom gleichzeitig erzeugt, um die so gewonnene Energie direkt vor Ort einzusetzen. Das lokale Heizwerk kann dabei jederzeit auf Wasserstoff umgestellt werden, sobald ein technischer Einsatz möglich ist. Mittlerweile fast schon selbstverständlich, wird auch die Sonne als Energiequelle nutzbar gemacht. „Wir verbauen auf dem Dach und der südlichen Fassade des neuen Hallenbadgebäudes rund 650 Photovoltaikmodule, mit einer Leistung von 285 kWp und nutzen auf diese Weise das volle Potential an Sonnenstrom für den Eigenbedarf“, so Jürgen Breit, Technischer Geschäftsführer. „Damit schaffen wir für den gesamten Standort unserer Freizeiteinrichtungen eine ökologisch zukunftsweisende Energieverwendung, indem wir vorhandene Quellen durch innovative technische Lösung nutzbar machen, wie z.B. bei der industriellen Abwärme.“

Freibadtechnik wird auf Vordermann gebracht
Die Bauzeit nutzen die Stadtwerke, um auch am Freibad dringend notwendige Sanierungen vorzunehmen. „Das sind zwar häufig Maßnahmen, die der Badegast nicht merkt, aber zwingend für einen reibungslosen Betrieb notwendig sind. Dabei geht es hauptsächlich um die Wasseraufbereitungstechnik, die Rohrleitungen, aber auch die Beckenumgänge werden auf Vordermann gebracht, um in Zukunft weitere Schließzeiten zu vermeiden. Dafür werden wir weitere sechs Mio. Euro investieren“, so Breit.

Bildunterschrift (Foto: Stadtwerke Crailsheim)

von links nach rechts:

  • Peter Bechtel, Projektleiter, Stadtwerke Crailsheim
  • Jürgen Breit, Technischer Geschäftsführer, Stadtwerke Crailsheim
  • Thomas Wagner, Leiter Freizeitzentrum Bäder & Saunalandschaft, Stadtwerke Crailsheim
  • Reinhard Eule, Geschäftsführer & Architekt, Planteam Ruhr
  • Dr. Christoph Grimmer, Oberbürgermeister, Stadt Crailsheim
  • Uwe Macharzenski, Kaufmännischer Geschäftsführer, Stadtwerke Crailsheim
  • Wolfgang Flaig, Oberbauleiter, L. Weiss
  • Gerhard Neidlein, Ortsvorsteher Onolzheim
  • Markus Pittelkow, Bauleiter, L. Weiss
  • Frank Simon, Polier Strassenbau, L. Weiss
  • Hans-Jürgen Schaffner, Polier Hochbau, L. Weiss
  • Ingo Möller, Bauleiter, Planteam Ruhr

 

zurück