Abwärme BÜRGER
06.10.2023

Warmes Badewasser mit industrieller Abwärme

Die letzten Tage wurde bereits fleißig auf dem Firmengelände der Bürger GmbH & Co. KG in Crailsheim gegraben, Leitungen verlegt und verfüllt. Aber das ist erst der Beginn für den Bau einer 1,2 Kilometer langen Fernwärmeleitung, die künftig den Produktionsstandort des bekannten schwäbischen Maultaschenherstellers BÜRGER mit dem neu entstehenden Bäderkomplex in Crailsheim verbindet.

Die Stadtwerke Crailsheim GmbH investiert hierzu rund 24,2 Mio. Euro in den Bau ei-
nes neuen Hallenbades am bestehenden Freibadstandort. Ende 2025 soll das familien-
gerechte Sportbad fertiggestellt sein, das den ökologischen Anforderungen, die mit dem
Neubau verbunden sind, gerecht wird. Dazu trägt auch die Kooperation zwischen der
Firma BÜRGER und den Stadtwerken bei. Denn durch die Fernwärmeleitung fließt in
Zukunft überschüssige Abwärme des Lebensmittelherstellers direkt in den Bäderkom-
plex. 65 Prozent des benötigten Gesamtwärmebedarfs, der bei rund 2.000 MWh liegt,
wird dadurch gedeckt. Zusätzlich werden jährlich 360 Tonnen CO2 eingespart. „Ge-
meinsame Projekte zwischen Industrie- und Energieunternehmen, um industrielle Ab-
wärme zu nutzen sind noch selten in Deutschland. Umso mehr freut uns die Zusam-
menarbeit mit BÜRGER. Ein Teil ihrer Abwärme nutzt BÜRGER selber, die überschüs-
sige Wärme verwenden wir künftig klimafreundlich für unser Hallen- sowie Freibad und
müssen wir nicht neu erzeugen, durch z.B. fossile Energieträger“ betonen beide Ge-
schäftsführer der Stadtwerke Crailsheim GmbH.

Abwärme entsteht in der Kältezentrale
Als „Lieferant“ der Abwärme, dient künftig die Kältezentrale am Produktionsstandort der
Firma BÜRGER in Crailsheim. Klingt zunächst etwas irritierend, funktioniert aber ähn-
lich dem Prinzip wie es jeder zuhause von seinem Kühlschrank kennt. Dieser erzeugt
Wärme während des Kühlvorgangs, die über Wärmeableitungsrohre an den Außenwän-
den wieder abgekühlt bzw. abgegeben wird. Etwas komplexer, aber in gleicher Weise
funktioniert der industrielle Kühlprozess. Auch hier entsteht Wärmeenergie, wenn die
Kompressoren in der Kältezentrale in Betrieb sind. Die Abwärme wird am sogenannten
Enthitzer ausgekoppelt und über einen Wärmetauscher gelangt diese mit maximal mög-
lichen 65 Grad Celsius und 920 kW Leistung über die Fernwärmeleitung direkt in den
Bäderkomplex, um dort unter anderem das Badewasser zu erwärmen.

Die restliche Wärmeenergie für das Bad erzeugen die Stadtwerke mit zwei erdgasbe-
triebenen Blockheizkraftwerken, die jederzeit auf Wasserstoff umrüstbar sind. Ein zu-
sätzlicher 80 Kubikmeter Pufferspeicher dient als Redundanz, auch um größere, er-
hitzte Wassermengen zwischenzuspeichern.

Die Geschäftsführung von BÜRGER bewertet die Kooperation wie folgt: „Während in
der Bundespolitik derzeit viel über kommunale Wärmeplanung debattiert wird, sind die
Firma BÜRGER und die Stadtwerke in Crailsheim schon einige Schritte weiter. Beide
Unternehmen stehen seit einiger Zeit in engem Kontakt, um ökologisch nachhaltige und
wirtschaftlich darstellbare Möglichkeiten zur Nutzung der überschüssigen Abwärme von
BÜRGER zu finden. Im Zuge der Planung des neuen Bäderkomplexes im Maulachtal
wurde aufgrund der räumlichen Nähe zum Produktionsstandort von BÜRGER schnell
klar, dass eine Kooperation mit den Stadtwerken Crailsheim naheliegend ist. Bei der
Umsetzung dieses Fernwärmeprojektes freut es uns besonders, dass die Umwelt vor
zusätzlicher CO2-Belastung geschützt werden kann. Für BÜRGER ist die Realisierung
des Projektes ein bedeutsamer Schritt im Hinblick auf die Erreichung seiner Klima-
schutz- und Nachhaltigkeitsziele.“

Die Zusammenarbeit zur industriellen Abwärmenutzung zwischen BÜRGER und den
Stadtwerken Crailsheim ist mit einer Laufzeit von 20 Jahren vereinbart.

 

Bildunterschrift:
Zum Spatenstich in Crailsheim trafen sich (von links): Thomas Teuchert (Geschäftsführer Bür-
ger), Jürgen Breit (technischer Geschäftsführer Stadtwerke Crailsheim), Uwe Macharzenski
(kaufmännischer Geschäftsführer Stadtwerke Crailsheim), Martin Bihlmaier (Geschäftsführer
Bürger) und Michael Kugel (Geschäftsführer Bürger)

Spatenstich-Abwaerme-Buerger-Stadtwerke-Crailsheim

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